Ressourcen zum Vortrag: The Power of the Bloggers

Some hints and additional ressources for my presentation:

– Mainstream-Media reporting about warblogs in relation to the current conflict in Libanon:

– English abstract, outline and recommended further reading: Handout.

Powerpoint-Presentation (pdf, in German).

The Power of the Bloggers

At Saturday I am going to present a paper about weblogging as a a new format of public communication and its meaning for international politics at the conference „Political ethics and international order“, Societas Ethica and The Society for the Study of Christian Ethics; Wadham College, Oxford, England.

The analysis of the relationship between public communication (mass media) and politics is part of political ethical reflection. The mass media are seen as means of controlling politics, as „the fourth power“ in the state. However, certain experiences – like the experience of the Iraq War – give cause for the presumption that the meaning of the media as a politically independent observer is overestimated. Obviously the power of the media can be misused by governances, especially in times of international conflicts.
Nowadays, an alternative to the mainstream media is constantly emerging: the weblogs. Weblogs are an additive source of news and opinions/sentiments. Yet you can hardly speak of a substitute for classical journalism. But the question is: are weblogs relevant to a global public sphere and what does this mean for political ethics in reference to international politics? I argue that weblogs enhance the possibilities of political communication and participation, also and especially in international contexts. They create and build a new form of a global public sphere in a special way and as a kind of addition to the mainstream media.

Outline and Keywords

1. What is a weblog?

  • Definitions, Web2.0, motivations for blogging, warblogs, examples

2. Public communication and international politics

  • Mass media as fourth power, the democratic dilemma of international politics, the meaning of the global public sphere, internet and democracy

3. The power of the bloggers – ethical implications of a new form of public communication in relation to international politics

  • Participation and globalisation, enhancement of possibilities of participation, weblogs as a solidary form of global public communication

For recommended further reading see the Handout (pdf).

As a matter of course: Comments are welcome.

Aktuelle Berichte und Links zur Blogosphäre im Nahen Osten IV

Das Medienmagazin vom 6.8.06 auf Bayern 5 hat sich auch mit der Bedeutung der Warblogs beschäftigt (Dank an Marianne für den Hinweis). Hier das Abstract mit dem Link auf globalvoices.org:

Erschütternde Zeugnisse: Weblogs aus dem Krisengebiet

Weblogs aus Krisengebieten werden als Informationsquelle immer wichtiger – auch im aktuellen Krieg zwischen der Hisbollah und Israel. Dank spezieller Portale sind sie leicht auffindbar, beispielsweise über global voices ( www.globalvoices.org/ ); aber auch klassische Medien wie Tagesschau oder CNN stellen Beiträge, Fotos und Videos auf ihre Webseiten – nach entsprechender Prüfung. Reporter ohne Grenzen hat sogar Tipps veröffentlicht, wie Blogger mehr Aufmerksamkeit auf ihre Beiträge lenken können.
Autor: Gabor Paal

Den Beitrag gibt es zum Nachhören als Podcast (mp3) hier.

Aktuelle Berichte und Links zur Blogosphäre im Nahen Osten III

Das Szenemagazin „Zündfunk“ (Bayern 2) berichtet über die Blogosphäre im Nahen Osten. In dem Beitrag „Mit dem Feind im Chat“ (24.07.06) meint Autor Till Ottlitz:

Es ist der erste Krieg, in dem Menschen beider Konfliktparteien richtige Dialoge miteinander führen – und zwar über viele Internet-Tagebücher aus Beirut und Israel.

Zwei Beispiele werden genannt. Noch interessanter das Interview mit der in Tel Aviv lebenden Journalistin Lisa Goldman. Zitat:

Lisa Goldman ist eine gebürtige Kanadierin, die in Tel Aviv lebt, sie ist 39 Jahre alt und schreibt für verschiedene europäische Zeitungen. Sie sagt, dass diese Art gemeinsam Netztagebücher zu schreiben etwas ganz neues darstellt. Der ZÜNDFUNK hat mit ihr gesprochen.

Lisa Goldman: Hier ist etwas Außergewöhnliches passiert: Das ist der erste Krieg, bei dem Menschen aus beiden Konfliktparteien im Internet Tagebuch führen und sich verständigen. Wir schreiben übereinander, kommentieren die Blogs der anderen Seite und verbessern sozusagen in Echtzeit unser Verhältnis. Diese Community aus libanesischen und israelischen Bloggern gab es schon, bevor der Konflikt begann. Wir hatten eine starke Verbindung und haben beispielsweise immer davon geträumt, irgendwann mal von Tel Aviv nach Beirut mit dem Auto fahren zu können. Aber unsere Hoffnungen sind vor unseren Augen explodiert. In den ersten Tagen des Krieges haben wir unsere starke Verbindung aufrecht gehalten, und in vielen Diskussionsbeiträgen in den Blogs haben Israelis und Libanesen haben darüber debattiert, was falsch gelaufen ist. Aber als sich das israelische Bombardement ausweitete, hat sich leider auch der Ton geändert. Es gibt inzwischen auch Fälle von libanesischen Bloggern, die sagen: Wir können nicht mehr mit euch sprechen. Wir hassen euch nicht persönlich. Aber wir sehen, wie unser Land von eurer Armee zerstört wird. Da fällt es uns schwer, Israel nicht zu hassen.

Verlinkt wird auf die Blogs

Im Beitrag „Tagebuch unter Bomben“ (von Armin Hirsch, 27.07.06) wird ein Interview mit dem israelischen Bloggers Eugene und dem libanesischen Blogger Wael dokumentiert. Verlinkt wird auf die entsprechenden Blogs:

Aktuelle Berichte und Links zur Blogosphäre im Nahen Osten II

Wie hier versprochen weitere Ergebnisse meiner Recherchen: Heute sind mir vor allem Berichte über Blogs zu der Bombardierung von Kana (Qana) aufgefallen. Alexander Svensson verweist in seinem Blog Wortfeld auf den Artitel Bloggers raise questions about Kana“ der Jerusalem Post.

„Bild“ hat diese Diskussion aufgenommen; in der Auseinandersetzung mit dieser Berichterstattung verweist das Bildblog auf Ynetnews. Dort verlinkt Yaakov Lappin in seinem Artikel „Blogs: Hizbullah ‚milked‘ Qana attack. UK, US weblogs question inconsistencies in photographs of Qana attack flooding international media“ auf die in diesem Zusammenhang zum Teil immer wieder auftauchenden Blogs bzw. Blogeinträge

Vorsicht übrigens beim Durchklicken: die schrecklichen Bilder verdeutlichen zwar, was Krieg bedeutet, und sind insofern hilfreich; sie sind aber nur schwer zu ertragen.

Aktuelle Berichte und Links zur Blogosphäre im Nahen Osten I

Für einen Vortrag über die Macht der Weblogs bei einer Konferenz über „Political Ethics and International Order“ in Oxford Ende August (näheres zu dem geplanten Vortrag in Kürze) habe ich begonnen, bei den großen Nachrichtenorganisationen (auch in ihren Weblogs, falls vorhanden) nach Berichten und Links zu suchen, die sich mit dem aktuellen Krieg in Nordisrael und Libanon beschäftigen. Dies allein ist schon ein spezieller Ansatz, denn das Vorgehen und die Ergebnisse zeigen, das etablierte Organisationen öffentlicher Kommunikation („Massenmedien“) eine spezifische Funktion im Verhältnis zu Weblogs erfüllen: Die Ergebnisse können als deutlichen Hinweis darauf interpretiert werden, dass in die tägliche Berichterstattung Informationen aus einschlägigen Weblogs eingehen.

Hier erste Ergebnisse (weitere in loser Folge):

Auf tagesschau.de berichtet Ulrich Bentele kommentierend über Warblogs auf beiden Seiten des „Konflikts“. Bemerkenswert meiner Meinung nach das Resumée:

Im Netz kursieren auch zahllose Fotos und viele Videos, die kein Fernsehsender ausstrahlt: tote Kinder, abgetrennte Leichenteile, heroisierende Propagandafilme. Auch wenn der Wahrheistgehalt der Informationen sowie die Intention der Blogger stets zu hinterfragen ist, ergänzen die vielen Onlinetagebücher die etablierte Medienberichterstattung. Einerseits geben sie jedem, der will, eine weltweite Stimme, ermöglichen den Diskurs über Fronten hinweg. Andererseits zeigen sie in ihrer Fülle und Direktheit den Krieg, der offiziell nur als „Konflikt“ gilt, als das, was er letztlich immer ist: eine Tragödie für die Menschen, die von ihm betroffen sind.

Verlinkt wird in dieser Reihenfolge auf: Continue reading →

Forum Sozialethik 2006

Das Programm zum Forum Sozialethik 2006 ist veröffentlicht. Thema der Tagung: „Mittendrin und nicht dabei?“ Beteiligung, Inklusion und Integration in modernen Gesellschaften. Hier der Einladungstext:

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde
des Forums Sozialethik!

Das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft erscheint mehr denn je problematisch: Gesellschaftliche Bereiche wie Medien und Wirtschaft verselbständigen sich. Gesellschaft ist nicht mehr nur in ihren kulturellen und nationalen Grenzen zu denken, sondern als globalisierte Weltgesellschaft. Geteilte Vorstellungen über ein gutes Leben und Gerechtigkeit sind nicht erkennbar – dem Einzelnen bleibt die Lebensgestaltung völlig selbst überlassen.
Beteiligung, Inklusion und Integration sind Begriffe, die auf dieses schwierige Verhältnis zwischen Individuen und Gruppen bzw. Gesellschaft „reagieren“. Mit Verwendung der genannten Begriffe wird der Blick auf diejenigen gelenkt, die nicht beteiligt, inkludiert und integriert sind, z. B. Behinderte, Ausländer, Arbeitslose und Kinder. Vor allem Armut führt zum Ausschluss von sozialen Prozessen.
Die Verwendung der Kategorien Beteiligung, Inklusion und Integration nimmt in der Christlichen Sozialethik zwar zu, sie erfolgt aber eher uneinheitlich. Ziel der Tagung ist es, die Bedeutung dieser Begriffe sowohl in sozialethischer Perspektive als auch in Auseinandersetzung mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen herauszuarbeiten. Welche Konzepte und welche ethischen Vorstellungen können mit Beteiligung, Inklusion und Integration verbunden werden und inwieweit eignen sich diese als normative Orientierungen für die moderne Gesellschaft?
Zu einer hoffentlich spannenden und kontroversen Debatte laden die KOMMENDE und das diesjährige Vorbereitungsteam aus München und Bamberg herzlich ein.

Anmelden kann man sich per Email (Kontaktinfos im Programm). Wir sehen uns in Dortmund?

Das Gute, das Gerechte und die Ethik

Vielleicht haben wir es zur Zeit mit einer Renaissance des Partikularen zu tun: Wertgeschätzt wird nicht mehr nur das, was alle unterschreiben können. Die verstärkte Hinwendung zum allgemein Religiösen könnte darauf hin weisen, dass auch in einer pluralen Gesellschaft modernen Zuschnitts nicht nur das Relevanz besitzt, was von allen geteilt wird, sondern auch das, was von einzelnen Gruppen vertreten wird (vgl. auch Habermas‘ These von der postsäkularen Gesellschaft). Natürlich ist die damit angedeutete Unterscheidung zwischen „partikulär – universal“ auch ein Problemgegenstand von Ethik, zumal von theologischer Ethik. Im Licht von „Ethik“ stellt sich diese Unterscheidung dann als „gut – gerecht“ dar: das Gerechte ist das Universalisierbare, das Gute ist das Partikulare. Nach der Lektüre von zwei Texten (s.u.), die diese Unterscheidung thematisieren, habe ich mal eine Liste von sehr unterschiedlichen Gegensatzpaaren erstellt, die in ethischer Perspektive jeweils links eine (mehr oder weniger direkte) Verbindung zum Guten und rechts eine (mehr oder weniger direkte) Verbindung zum Gerechten aufweisen:

GUT – GERECHT

partikulär – universal
teleologisch – deontologisch
Aristoteles – Kant
Streben – Sollen
private Sphäre – öffentliche Sphäre
Hermeneutik – Transzendentalphilosophie
Lebenswelt – Gesellschaft
Gemeinschaft – Gesellschaft
konkreter Andere – verallgemeinerter Andere
Intuition – Vernunft
Ethosethik – Vernunftethik
Theologie – Philosophie
Glaubensethik – autonome Moral
kommunitaristische Ethik – Diskursethik

Natürlich gibt es über jedes Paar eine Menge zu diskutieren. Zu Fragen wäre vor allem, ob man die beiden Seiten integrieren kann…

Literatur:

  • Heimbach-Steins, Marianne: Universalitätsanspruch und prophetischer Anspruch – Korrektive christlicher Ethik aus katholisch-theologischer Perspektive. In: Lob-Hüdepohl, Andreas (Hg.): Ethik im Konflikt der Überzeugungen. Freiburg Schweiz (Academic Press Fribourg) 2004 (= Studien zur theologischen Ethik), S. 95–118.
  • Münk, Hans J.: Theologische Ethik und Pluralismus. Theologische Sozialethik im Spannungsfeld der philisophisch-ethischen Diskussion einer Trennung von Gutem und Gerechtem. In: Münk, Hans J.; Durst, Michael (Hg.): Christliche Identität in pluraler Gesellschaft. Reflexionen zu einer Lebensfrage von Theologie und Kirche heute. Freiburg, Schweiz (Paulusverl.) 2005 (= Theologische Berichte), S. 190–256.

Call for Papers Forum Sozialethik

Am 15. Mai läuft der Call for Papers zum diesjährigen Forum Sozialethik ab. Da ich zum Vorbereitungsteam gehöre weiß ich, dass noch Platz im Programm ist. Thema: „Mittendrin und nicht dabei?“ Beteiligung, Inklusion und Integration in modernen Gesellschaften.

Und der Call formuliert dazu

Das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft erscheint mehr denn je problematisch: Gesellschaftliche Teilbereiche wie Medien, Wirtschaft oder Politik verselbständigen sich. Gesellschaft ist nicht mehr nur in ihren kulturellen, nationalen oder kontinentalen Grenzen zu denken, sondern zukünftig auch als globalisierte Weltgesellschaft. Ein kulturell gemeinsam geteiltes Wissen, konvergierende Vorstellungen über ein gutes Leben und ein Konsens über das Verständnis von Gerechtigkeit sind nicht erkennbar – dem Einzelnen bleibt die Lebensgestaltung völlig selbst überlassen.
Beteiligung, Inklusion und Integration sind Begriffe, die auf dieses immer schwierigere Verhältnis zwischen Individuen und Gruppen bzw. Gesellschaft „reagieren“. Mit Verwendung der genannten Begriffe wird der Blick auf diejenigen gelenkt, die in der sich verändernden Gesellschaft ganz oder teilweise nicht beteiligt, inkludiert und integriert sind, z. B. Behinderte, Ausländer, Langzeitarbeitslose, Alte, Frauen und Kinder. Vor allem Armut führt meist zum Ausschluss von sozialen Prozessen.
[…]
Die Verwendung der Kategorien Beteiligung, Inklusion und Integration nimmt in der Christlichen Sozialethik zwar zu, sie erfolgt derzeit aber eher uneinheitlich. Ziel des diesjährigen Forums Sozialethik ist es, die Bedeutung dieser Begriffe sowohl in sozialethischer Perspektive als auch in Auseinandersetzung mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen, wie den Sozial- oder Wirtschaftswissenschaften, herauszuarbeiten. […]

Der Call ist hier veröffentlicht.