Ullmann-Margalit über „jewish democracy“

Heute konnte ich bei einer Veranstaltung des Zentrums für Interreligiöse Studien (ZIS) der Universität Bamberg Frau Prof. Dr. Edna Ullmann-Margalit kennen lernen. Sie ist Direktorin des
Centers for the Study of Rationality an der Hebrew University of Jerusalem.

Eigentlich beschäftigt sich die Philosophin unter anderem mit Fragen der NormentstehungVgl. den Klassiker: Ullmann-Margalit, Edna (1977): The emergence of norms. Oxford: Clarendon Press (Clarendon library of logic and philosophy). und der Philosophie der ArchäologieUllmann-Margalit, Edna (2006): Out of the cave. Aphilosophical inquiry into the Dead Sea scrolls research. Cambridge Mass.: Harvard University Press. Im ZIS hat sie heute aber über die politische und gesellschaftliche Situation in Israel gesprochen. Ihre klare und sehr informative Analyse war beeindruckend.

Besonders spannend fand ich Ihre Skizze der „jewish democracy“. Das Verhältnis von Religion und Demokratie in Israel scheint sehr eng zu sein, unterscheidet sich aber stark von z.B. europäischen Varianten. Sie deutete an, dass in den letzten Jahren das „Jüdische“ (sie gebrauchte den Ausdruck als Chiffre für ein Set von vor allem religiösen Identitätsmerkmalen) verstärkt ein Thema sei und sich dadurch die Rede vom „Hebräischen“ abgeschwächt habe. Wie dieser spezifische Zusammenhang von Religion und Demokratie dann allerdings in der politischen Philosophie gedacht werden kann, wurde nicht thematisiert.

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