Panel zur Soziologie der Wissensgesellschaft (DGPuK2007)

Nach Kaffee, 2 Bountys und interessanten Pausengesprächen geht es live von der Tagung weiter. Das Panel 6 zur „Soziologie der Wissensgesellschaft“ ist ziemlich voll. Zu den einzelnen Vorträgen:

  • Gerhard Vowe spricht über „‚Wissensgesellschaft‘ – ein Konzept in der Konkurrenz“. Zunächst gibt er einen kurzen Überblick über die Karriere des Konzepts der Wissensgesellschaft, um diesem dann das Konzept der Mediengesellschaft gegenüberzustellen. Wurzeln des Konzepts sieht Vowe zunächst in der Massengesellschaft, „Mediengesellschaft“ kann sich aber erst etablieren, als es sich in Distanz zum Begriff der „Masse“ begibt. Medien seien die Achse, um die sich Gesellschaft drehe. Schlüsselressource dafür ist die Medienkompetenz. Interessant ist dann im Folgenden die Verwendung der verschiedenen Kozepte in der Fachöffentlichkeit und in der medialen Alltagskommunikation. Fazit: Letztlich stellen alle Konzepte die Frage: „Wie ist Gesellschaft möglich“.
  • Mark Eisenegger und Kurt Imhof tragen vor „Zur sinkenden Halbwertszeit wissenschaftlichen Wissens oder wie die Wissenschaft zunehmend um ihre Reputation bangen muss“. Sie formulieren die These, dass Wissenschaft „seit den 1970er Jahren mit wachsenden Legitimationsproblemen in der öffentlichen, medienvermittelten Kommunikation“ kämpft. DIe Ursachen der fortschreitenden Prolematisierung von Wissenschaft sehen sie im Wertewandel durch soziale Bewegungen, in der „Ausdifferenzierung der Medien aus der Politik“ und neuen „Selektions- und Interpretationslogiken“. Im Fokus liegen im Folgenden die „Regularitäten der Wissenschaftsberichterstattung“, die durch eine qualitative Medieninhalts-Analyse erfasst wurden. Als Erebnis werden die Aspekte der „medialen Problembewirtschaftung des Wissenschaftssystems“ präsentiert.

In der anschließenden Diskussion werden beide Vorträge besprochen. Zur Debatte steht unter anderem die methodische Validität der Untersuchung von Eisenegger und Imhof. Mir selbst kommt – um mal einen persönlichen Kommentar einzufügen – die Überzeugung suspekt vor, dass wissenschatliches Wissen der wichtigste Wissenstypus moderner Gesellschaten sei. Da scheint mir doch ein zu starker (Fortschritts-)Optimismus vorzuliegen von dem, was Wissenschaft in und für die Gesellschaft leisten kann und soll.

  • Die Perspektive wechselt in dem Beitrag von Diana Ingenhoff und Katharina Sommer hinüber zu einer organisationalen. Es geht um „Ethische Organisationskommunikation und das Managen von Reputation“. Dabei kommen statistische Mehtoden zum Zuge. Sie gehen von einer neuen Dynamik organisationaler Reputationsrisiken aus. Erste Forschungsfrage ist die Problematik, wie Reputation spezifiziert und überhaupt gemessen werden kann. Sie messen dabei der affektiv-emotionalen Komponente eine besondere Bedeutung zu, insofern sie abhängig ist von funktional- und sozial-kognitiver Reputation.

[Da jetzt Frau Sommer gerade die Methoden der Untersuchung darstellt und ich von „Konsistenzreliabilität (Cronbachs Alpha)“ etc. rein gar nichts verstehe und konzentrationsmäßig schlapp mache (wie zudem mein Akku) breche ich diese Zusammenfassung ab. Morgen geht es weiter.]

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