Als Teilergebnis eines Forschungsprojektes zur Güter-, Kapital- und Eigentumssemantik in der bildungsethischen Debatte (durchgeführt am Lehrstuhl Christliche Soziallehre an der Universität Bamberg) ist jetzt ein Aufsatz von mir bei Ethica erschienen. Zusammen mit meinem Mitarbeiter Kevin Rosenkranz habe ich mich durch Berge von Literatur gewühlt; dokumentiert wurden jetzt die Ergebnisse in Form eines Literaturüberblicks, der aber auch sozialethische Perspektiven aufzeigt. Hier die Zusammenfassung:
In der kontroversen wissenschaftlichen Bildungsdebatte tauchen allgemein die Begriffe der privaten, öffentlichen, meritorischen und gemischten Güter, des Humankapitals, des kulturellen und sozialen Kapitals auf. Mit dem Rekurs auf diese Konzepte werden normative Vorstellungen zur Gestaltung von Bildung begründet. Die Darstellung und sozialethische Analyse der zu Grunde liegenden finanzwissenschaftlichen und politikökonomischen Theorien zeigt die Grenzen, aber auch die Chancen dieser Fundierung auf. Gezeigt wird, dass der Rekurs auf Güter- und Kapitalkonzepte zunächst nichts für die Begründung normativer Orientierungen für Bildung leistet, wenn die Grenzen der ökonomischen Fragestellungen nicht überschritten werden. Sozialethisch können die Konzepte dann aber als spezifische Zugänge interpretiert werden, die im Kern das Verhältnis von Subjekt und Gesellschaft/Gemeinschaft reflektieren. Der Begriff des Humanvermögens bildet in der Folge eine Schnittstelle von Bildungsökonomie und Sozialethik, mit dem das Projekt einer Sozialethik der Bildung weiter profiliert werden kann.
Tags: Bildung, Bildungsethik, Bildungsökonomie, Güter, meritorische Güter, öffentliche Güter, private Güter, Humankapital
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