Panel zu Popularisierung von Wissen (DGPuK2007)

Das letzte Panel der Tagung verspricht einige spannende Einblicke in das Problem der Popularisierung des Wissens. Zu den Beiträgen im Einzelnen (wieder als Liveblogging):

  • Susanne Kinnebrock stellt die Frage „(Politisches) Handlungsvermögen durch die Popularisierung von Wissen?“ Das Forschungsfeld ist interessanter Weise bennant mit „Politische Frauenzeitschriften im Kaiserreich und in der Weimarer Republik“. Sie beginnt mit einer Reflektion über den Wissensbegriff und erläutert, inwieweit schon um 1900 eine Wissensgesellschaft rekonstruiert werden kann. Sie sieht die besondere Bedeutung der Massenmedien in der Eröffnung des Zugangs zu Wissensressourcen (Popularisierung) in Zeiten prekärer sozialer Ungleichheit (These). Der Kontext dafür ist die Situation der Frauen am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts und der These wird nachgegangen anhand einer Untersuchung politischer Frauenzeitschriften. Sie unterscheidet zwischen gängigen und Frauenzeitschriften-typischen Popularisierungsmaßnahmen (z.B. „Herstellung von Alltagsbezügen). Diese Differenzierung von Popularisierungsmaßnahmen verspricht laut Kinnebrock Erkenntnisse überd as Verhältnis von Medien, Öffentlichkeit und Aufklärung. [Als Kommentar füge ich hier an: endlich ein Beitrag, der die Frage nach sozialer Ungleichheit in der Wissensgesellschaft stellt. Popularisierung wird hier auch als Befreiungspotential gedeutet und belegt.]
  • Clemens Schwender und Dennis Mocigemba tragen über die Vermittlung des Nachhaltligkeitskriteriums im Fernsehen vor. Die Frage ist, ob man auch jungen Männern aus „bildungsfernen Schichten“ (die gerne Sendungen im Themenbereich „Toys for Boys“ schauen) dieses Kriterium vermitteln kann. Es geht also um „Ecotainment“. Sie haben dazu 8 Sendungen des Formats „Welt der Wunder“ untersucht und kodiert und mit der Veränderung der Sehbeteiligung korreliert („Nachhaltigkeit und Quote“).

Nachtrag: Diskussion und den dritten Vortrag konnte ich nicht mehr bloggen: das Netz war weg.

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